UNRUHESTIFTER | FREIER TEXTER | Die Faszination des Ekelhaften
15620
post-template-default,single,single-post,postid-15620,single-format-standard,ajax_fade,page_not_loaded,,qode-title-hidden,qode_grid_1300,qode-theme-ver-10.0,hide_inital_sticky,wpb-js-composer js-comp-ver-4.12,vc_responsive

Die Faszination des Ekelhaften

 

Wenn psychisch freilaufende Frauen darüber schreiben dass sie ihren Zimtstern verstümmeln, um damit auf heroische Art die Beziehung ihrer Eltern zu retten – und es damit sogar in die Bestsellerliste schaffen – lohnt es sich zu fragen warum wir das so gerne lesen.

 

Aus irgendeinem Grund ekeln wir uns einfach gerne. Tief in unserem Inneren lauert eine animalische Neugier nach allem was außerhalb der eigenen Fantasiegrenzen stattfindet. Wir nennen diese Welt: das Unvorstellbare. Und je unvorstellbarer etwas ist, desto intensiver weckt es unsere Neugier.

 

Eine frisch überfahrene Katze zum Beispiel, ist ein paar Minuten lang ganz interessant, weil die Gedärme so fluffig rausquillen. Da kann man stehen bleiben und zugucken wie die Autos drüberfahren und dann spritzt es immer noch ein bisschen. Einfach schön.

 

Aber denjenigen, der schon zu oft überfahrene Katzen gesehen hat kann man damit natürlich nicht aus dem Ohrensessel katapultieren. Da muss schon was Pikanteres her. Ein Org, der seinen eigenen Kopf paniert, im Handstand frittiert und dann auffrisst.

 

Oder ein einbeiniger Husarenkönig der sämtliche Zutaten für ein leckeres Omelette, in Ermangelung eines adäquaten Mixgefäßes, in seinem Magen durchmengt und die Brühe, in der Absicht das fertige Werk abermals zu verspeisen, in die schweißgeölte Pfanne kotzt. Herrlich.

 

Es gab auch mal ein Video in dem sich zwei unvollständig bekleidete Damen gegenseitig mit bereits verspeisten Nahrungsmitteln beglücken. Eine der Damen füllt dazu  – als eine Art menschlicher Softeisautomat – ein Wasserglas mit cremigem Mokkasorbet aus hauseigener Herstellung.

 

Die andere Dame verkostet diese kulinarischen Seltenheit und schmatzt genüsslich. Anschließend kotzt man sich gegenseitig in Mund und Ekstase und beweist einmal mehr, dass der Mensch die Tierwelt in Puncto Perversion mit spielerischer Leichtigkeit übertrumpft.

 

Die Abrufzahlen des Videos lagen bereits nach wenigen Tagen im mehrstelligen Millionenbereich, was einen messbaren Beweis für die Anziehungskraft des Ekelhaften darstellt. Die Grenzen zum Unvorstellbaren sind bei jedem aufrechtlaufenden Evolutionsergebnis übrigens vollkommen unterschiedlich ausgeprägt.

 

Für manch einen ist es schon unvorstellbar im Elternhaus zu onanieren. Dem gegenüber stehen andere, hoffnungslose Romantiker, die sich von den Körperöffnungen kürzlich verstorbener Lebewesen in allzu erektile Begeisterung versetzen lassen.

 

Es soll sogar Leute geben deren persönlicher Höhepunkt darin besteht sich von der eigenen Freundin gebrauchte Fremdpräservative in den Arsch schieben zu lassen, die sie zu diesem Zweck auf dem dörflichen Schützenfest zusammengeknattert hat.[1]

 

Für sicherheitsliebende Menschen mit einem festen Job liegt das, was ich getan habe ebenfalls in der Welt des Unvorstellbaren: Ich habe gekündigt um dieses Sammelwerk geistiger Exkursionen zu vollenden, dass ich vor etwa sieben Jahren während meines Studiums auf einer Trierer Toilette begonnen habe.

 

Polog (hihi)

 

Dieses Buch wurde vollständig in sitzender Haltung verfasst, durch die charakteristischen Eigenarten unzähliger Aborte inspiriert und ich werde mein Leben lang Rückenschmerzen haben, die mich an mein Werk erinnern.

 

Gedenket mir und meiner heldenhaften Taten in Ewigkeit – [an dieser Stelle bitte feierlich furzen].

 

Trotz meiner bedingungslosen Hingabe werden Neider behaupten dieses Buch sei eine vulgäre Schmiererei und tauge bestenfalls dazu sich den Arsch damit abzuwischen.

 

Solchen Leuten rufe ich zu: Zögert nicht, Brüder und Schwestern! Bohnert euren Moschustempel damit bis er strahlt wie die Morgensonne in Bangladesch. Die Seiten sind aus Nerz und von schmeichelhafter Geschmeidigkeit. Kauft am besten gleich zehn Exemplare damit ihr immer genug zum Wischen habt. Und das Posten nicht vergessen.

 

Allen begeisterten Fantasiefreigängern und Hirnfurzästhetikern empfehle ich den Verzehr dieser rohen Gedankenkost am Ort seiner Entstehung. Kommt einfach besser. Vertraut mir.

 

Und guckt vorher nochmal, ob noch Klopapier da ist. Viel Spaß.

 

Euer Eduardo.

 

 

[1] Klar ist das echt, sowas kann man sich doch gar nicht ausdenken!

1Comment

Post A Comment